Von Michael Juhran

Stets hatte ich angenommen, James Bond sei ein echter Brite. Doch weit gefehlt. Der Superagent erblickte in dem kleinen Ort Oracabessa das Licht der Welt, etwa 20 Kilometer östlich von Ocho Rios in Jamaika. Hier schrieb der ehemalige britische Geheimagent Ian Fleming 1953 seinen ersten Bond-Roman „Casino Royal“. Warum gerade in Jamaika und wo sonst in Jamaika hat 007 seine Spuren hinterlassen? Ich wollte es wissen und flog auf die karibische Insel.

Tag 1

Wer erinnert sich nicht an die Filmsequenz in „James Bond jagt Dr. No“, als Ursula Andres alias Honey Ryder als erstes Bond-Girl mit ihrem entzückenden Bikini den Wellen der Karibik entstieg und die Augen des Superagenten zum Strahlen brachte? Dieser Filmspot liegt gerade einmal vier Kilometer westlich von Ocho Rios an der Mündung des Dunn River, den Laughing Waters. Später brachte Ursula an den Kaskaden den Filmhelden in Verzückung, wo die herabstürzenden Wassermassen ihre schlanken Beine umspülten – heute eine beliebte Touristenattraktion.

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Tag 2

Nach einigen Jahren als Geheimagent der britischen Marine im Zweiten Weltkrieg ließ sich Ian Fleming 1946/47 in Oracabessa ein kleines Ruhestands-Anwesen errichten, in dem er sämtliche Bond-Romane geschrieben haben soll. Hier gibt es heute eine kleine Bibliothek, die an Fleming, Bond und die Kino-Hits erinnert. Und man kann die Stelle besichtigen, an der Fleming täglich einen „Octopussy“ fütterte.

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Tag 3

„Unbefugte werden gefressen“, heißt es auf dem Eingangsschild der „Jamaica Swamp Safari“ nahe Falmouth – etwa 65 Kilometer westlich von Ocho Rios – wo Roger Moore alias James Bond sich in einer Filmszene aus den Fängen des Bösewichts Kananga befreite, indem er über die Rücken von Krokodilen an Land sprang. Einige der Reptilien-Filmstars leben in dem kleinen Zoo noch heute. Aber den Stunt zu wiederholen überlasse ich dann doch gern anderen.

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Tag 4

Ich fahre noch einmal in westliche Richtung. Etwa 30 Kilometer von Ocho Rios entfernt finde ich die „Green Grotto Caves“, in denen Bond den Schurken Kananga zerplatzen ließ. Dieses weitverzweigte Höhlensystem diente einst Sklaven als Zufluchtstätte, die von den Plantagen geflohen waren.

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Tag 5

Eigentlich wollte ich heute den Wohnort von Miss Taro, der Freundin von Dr. No, erkunden, aber die freundlichen Kollegen vom ClubHotel Riu Ocho Rios hatten eine bessere Idee: Kein Jamaika-Besuch ohne Rumverkostung. Schnell ließ ich mich überzeugen und fuhr zur Appleton Estate, wo man nicht nur alles über die Rumproduktion erfährt, sondern sich auch durch alle Varianten der Lieblingsspirituose aller Seeleute durchkosten kann.

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Fazit: In der Nähe von Ocho Rios gibt es noch weitere Bond-Filmlocations, die man besuchen könnte. Aber bei karibischen Temperaturen zog ich es vor, täglich auch ein paar Stunden am sonnigen Sandstrand des ClubHotels Riu Ocho Rios zu entspannen und die Sonnenuntergänge bei einem Wodka-Martini (geschüttelt, nicht gerührt) zu genießen. Und wer nach dem Erklimmen der Dunn´s River Falls einen Muskelkater verspürt, dem kann ich einen Besuch im „Renova Spa“ des Hotels wärmstens empfehlen.

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